Der Seniorenbeirat Falkensee hat sich in seiner öffentlichen Sitzung am 21. November mit den stationären Pflegeeinrichtungen in der Stadt beschäftigt. Als Gäste konnten wir die Leiterinnen des Pflegewohnheims Katharinenhof, Frau Kickeritz, und des Pflegewohnstiftes in der Seegefelder Straße, Frau Schönert, begrüßen.

Frau Ingrid Patzer, Mitglied des Seniorenbeirates und Ombudsfrau der Stadt führte in das Thema ein. Sie informierte unter anderem darüber, dass alle drei stationären Pflegeeinrichtungen der Stadt vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen mit sehr gut bewertet werden.

Im Gespräch ergab sich, dass die Heime sehr stark mit der Sicherung des Pflegepersonals zu kämpfen haben. Dies ist, wie bekannt, nicht nur in den Einrichtungen in Falkensee so. Für diese ist es aber besonders gravierend, da sie unmittelbar an der Stadtgrenze zu Berlin liegen. Berlin hat insgesamt günstigere Bedingungen, bezogen auf die Bezahlung der Mitarbeiter und ihre Arbeitsbedingungen. Dadurch wechseln auch neu ausgebildete Mitarbeiter schnell in Heime mit für sie besseren Konditionen, übrigens nicht nur nach Berlin, sondern auch ins Ausland, vor allem in die nordischen Länder. Im Gespräch wurde deutlich, dass diese Probleme nur in sehr geringem Maße durch die Pflegeheime selbst gelöst werden können. Hier ist eindeutig die Politik gefragt.

In der Diskussion wurde auf ein weiteres Problem aufmerksam gemacht, mit dem Heime zu kämpfen haben. Dass betrifft die medizinische Betreuung durch Haus- und Fachärzte. Um die freie Arztwahl für jeden Heimbewohner zu sichern, gibt es keine Heimärzte. Die Bewohner bzw. ihre Angehörigen suchen sich selbst einen Hausarzt. Die Heimleitungen bemühen sich, dies nach Kräften zu unterstützen. Dabei ergibt sich, dass die niedergelassenen Ärzte in Falkensee diese Menschen selbstverständlich als Patienten aufnehmen, aber sie gehen davon aus, dass sie vor allem in der Praxis aufgesucht werden. Dies ist aber häufig nur mit kaum zu leistenden Transportproblemen verbunden. Es ist keine Seltenheit, dass Angehörige lange suchen müssen, um einen Arzt zu finden, der zu ihrer Mutter, ihrem Vater ins Heim kommt, um ihn medizinisch zu betreuen. Hintergrund für diese Situation ist neben der starken Auslastung der Mediziner auch die Tatsache, dass Hausbesuche unterbezahlt werden.

Obwohl der Seniorenbeirat einen sehr positiven Eindruck von der Arbeit der Pflegeheime in unserer Stadt hat, wurde deutlich, dass für die kommenden Jahre viel zu tun bleibt. Gerade die in den letzten Wochen veröffentlichten Zahlen zur weiteren Alterung unserer Gesellschaft lassen erkennen, dass in vielen Bereichen ein Umdenken durch die Politik dringend nötig ist, um die Rahmenbedingungen den Erfordernissen anzupassen.


Dr. Margot Kleinert

 

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