In 2007 wurde erstmals der Seniorenbeirat als Interessenvertretung der älteren Bürgerinnen und Bürger für fünf Jahre gewählt.
Die damalige Vorsitzende, Inge Tigör, ist leider allzu früh verstorben.
Das Team um Inge Tigör hat sich z.B. für ein Hallenschwimmbad eingesetzt, hat darum gekämpft, dass Straßen, wenn diese ausgebaut werden, auch Fußgängerwege erhalten und Straßen barrierefrei überquert werden können.
Inge Tigör hatte den Kopf voller Pläne, war tatendurstig, fröhlich und kontaktfreudig.
Die Mitglieder des Seniorenbeirates, zunächst unter Leitung von Inge Tigör und in der Nachfolge unter Marianne Majewski haben sich mit großem Engagement für die Belange der älteren Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eingesetzt und gleichzeitig auch die Messlatte für den neu gewählten Seniorenbeirat hoch angelegt.
Bis zum April 2019 hat Dr. Margot Kleinert die Aufgaben des Seniorenbeirats als Vorsitzende geleitet.
Artikel in der MAZ Havelland vom 18.06.2019
Möglicherweise ist es den Mitgliedern des Falkenseer Jugendbeirates gar nicht klar, dass die Senioren ihnen den Weg in die parlametarische Arbeit geebnet haben. Nahezu selbstverständlich sitzen die jungen Leute seit dem Frühjahr in den Ausschüssen und können dort gleichberechtigt mitreden, ähnlich wie die Mitglieder des Teilhabebeirates. Auch sie profitierten von dem Wirken des Seniorenbeirates, der in Falkensee gemeinsam mit den Abgeordneten und der Verwaltung einen parlamentarischen Alltag schuf, bei dem sie gehört werden.
Margot Kleinert freut sich über diese Ausstrahlung des Seniorenbeirates, dem sie seit seiner Gründung 2007 angehört und den sie über viele Jahre geführt hat. Nun hat die 85-Jährige den Vorsitz abgegeben. Sie will nicht, dass die Arbeit des Beirates darunter leidet, wenn Alter und Krankheit sie einschränken.
Ihr Rückblick fällt überwiegend positiv aus. Zur völligen Rückblick-Zufriedenheit hätte wohl der Bau eines Hallenbades gehört, für den sie sich vehement eingesetzt hat. Sie erinnert sich noch genau an die erste Sprechstunde des Seniorenbeirates nach der ersten Wahl 2007: „Da kam ein Falkenseer mit einem dicken Aktenordner, er hatte sich um ein Hallenbad bemüht“, erzählt sie. Der Seniorenbeirat nahm sich des Themas an: sprach mit Bürgermeister Bigalke, mit dem Kreis, mit dem Land, mit dem Kreissportbund: Alle winkten ab. Der Seniorenbeirat sammelte tausende Unterschriften. „Ich ging in viele Schulen, sprach mit Elternbeiräten, denn das Thema war von Anfang an nie nur eine Seniorenangelegenheit“, sage sie.
Das haben viele damals in Falkensee erst lernen müssen: Dieser Seniorenbeirat versteht sich als Instrument der Mitbestimmung, es ist kein Klub, der Kaffeenachmittage und Seniorenreisen organisiert. „Das machen andere und das ist auch gut, aber wir wollten bei der Gestaltung der Stadt mitmachen“, sagt Margot Kleinert. Die Legitimation dafür kommt aus einer Direktwahl von den Falkenseern, die über 60 Jahre alt sind. Wegen dieser Direktwahl hatte es vor drei Jahren große Aufregung gegeben, dem Land war das zu viel Demokratie, es verlangte mit Blick auf die Kommunalverfassung, dass nur die Stadtverordneten den Beirat wählen.
Die juristischen Kämpfe sind inzwischen ausgestanden - im Sinne des Falkenseer Modells der Bürgerbeteiligung. Andere Kämpfe gehen weiter. Da nennt Margot Kleinert vor allem: „Gehwege“. „Es bleibt ein Kampf Straße für Straße“, blickt sie angesichts der Zwickmühle von Sicherheit und Baukosten voraus. Auch andere Themen bleiben wichtig: mehr Treffpunkte für ältere Menschen und Barrierefreiheit an Bushaltestellen. „Ich bleibe neugierige Beobachterin des gesellschaftlichen Lebens in Falkensee“, versichert sie.
Pressemitteilung von Ulf Hoffmeyer-Zlotnik:
„Vorsitzwechsel beim Seniorenbeirat Falkensee“
Frau Dr. Margot Kleinert musste leider aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt als
Vorsitzende des Seniorenbeirates Falkensee niederlegen. Als neuer Vorsitzender
wählte der Seniorenbeirat den bisherigen Stellvertreter, Herrn Ulf Hoffmeyer-
Zlotnik.
„Wir nehmen mit großem Bedauern den Rücktritt von Frau Dr. Kleinert zur
Kenntnis. Sie war Mitglied des Seniorenbeirates seit seiner Gründung im Jahr
2007 und übernahm bereits zwei Jahre später den Vorsitz dieses Gremiums. In
den ganzen Jahren ihrer Mitgliedschaft setzte sie sich vehement dafür ein, dass
Falkensee ein Hallenbad erhält, initiierte zwei Mal Unterschriftenlisten hierfür, bei
denen sie selbst intensiv Unterschriften sammelte. Ein weiterer Schwerpunkt
ihres Engagement lag darin, dafür zu kämpfen, dass alle Falkenseer Straßen bei
der Ersterschließung und bei der Sanierung mindestens auf einer Seite einen
Gehweg erhalten, damit Senioren mit ihrem Rolli, aber auch Mütter mit
Kinderwagen oder mobilitätseingeschränkte Personen sicher die Straßen
benutzen können.Alle weiteren Schwerpunkte ihrer Arbeit zu benennen würde
hier den Rahmen sprengen,“ sagte der neue Vorsitzende, Ulf Hoffmeyer-Zlotnik.
„Wir werden im Seniorenbeirat die Arbeit von Frau Dr. Kleinert kontinuierlich
fortführen und uns weiter für die Interessen und Bedürfnisse der älteren
Menschen in unserer Stadt einsetzen.“
Falkensee, den 8. Mai 2019
Ulf Hoffmeyer-Zlotnik